Meeting im FastFood-Restaurant & „Obz Festival of Arts“

Dezember 11th, 2010 von kaufi

Nach über zehn Tage komme ich nun endlich mal wieder dazu einen Blogeintrag zuschreiben.

Die Arbeit wird langsam relativ interessant, also nicht dass ich viel zu tun hätte, doch mein Boss nimmt sich ausgesprochen viel Zeit für mich. So bekomme ich viel Länder- und Politikgeschichte erzählt. Schon an einen den ersten Tage hat er mir „Big Bay“ gezeigt. [hgallery3 id=“335″ show_caroussel=“true“ height=“113″ width=“200″ info_pane=“true“] Das ist eine Strandbereich in Kapstadt. Dort hat mein Boss ein wenig Land gekauft und möchte mit seinen Partnern nun Immobilien verkaufen. So langsam kann ich mir auch merken in welchen Geschäftsbereich mein Boss so unterwegs ist. Da wäre zum einen der Handel mit Fisch und Zement. Wobei Zement glaube ich gerade nicht läuft =) Des Weiteren hat er ja noch seine Immobilien und möchte Farbige und Schwarze schulen und dann mit denen eine Sicherheitsfirma aufmachen. Viel interessanter ist aber die Sache mit dem Netzwerk Projekt. Er möchte mit Hilfe von vielen, auf Provisionsbasis bezahlten, „Vermittler“ möglichst alles Vertreiben. Mit alles meine ich auch wirklich alles:Fish, Solarcollectoren, Zement, Versicherungen, Häuser, …. Aktuell ist er jedoch in Kauflaune. Zur Zeit steht ein Restaurant und eine Filiale von einer Pizzakette auf dem Plan. Hier konnte ich gleich mit mal meinen im aktuellen Semester erworbene Kenntnisse der Investitionsrechnung glänzen. Jedoch glänzte ich nicht lang. Mein Chef meinte irgendwann mal, das ich zwar recht habe und die Rechnung stimmt aber er überschlägt lieber, das müsste reichen =). Wenn alles klappt ist nun mein Chef ab 1. Februar stolzer Besitzer eines Buffet Restaurants. Das Restaurant gefällt mir auch sehr, wobei das bestimmt nicht am Interieur liegt. Hier glänzt das Restaurant u.a. mit vergilbten Bilder und Plastikstühlen. Viel mehr gefällt mir das Abendgericht: „all you can eat“ für gute R80 (ca. 8,20€).  Sollte mein Boss das Restaurant echt kaufen kommt wohl viel Arbeit auf mich zu: Website, Fotobuch, Bildercollagen, … .

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Doch das Beste an dem Büro von meinem Bosses ist die Lage. Mitten im Herzen von Kapstadt. In einer Minute ist man in einem gigantischen FoodMall. Dort gibt es alles was man sich vorstellen kann. Salate, warme Gerichte, Sushi, Caffee’s usw. . Genau vor dem Eingang ist auch die St.George Mall. Dies ist eine kleine Einkaufsstraße und führt zu dem bekannten „Greenmarket“. Auf diesem Platz ist jeden Tag ein Markt auf dem typische afrikanische Dinge verkauft werden (Bild unten). Wie ich jedoch nun erfahren durfte, pflegt mein Boss Meetings nicht in einem solchen Kaffe oder gar im Büro abzuhalten. Er macht dies viel lieber in einem „all you can eat“ Restaurant oder wie vor wenigen Tagen in einem FastFood-Restaurant. Doch gegessen haben wir in der Zeit nichts, auch nichts getrunken. Man sitzt sich einfach rein, bespricht sich und geht wieder :).

Vor kurzen habe ich auch noch einen Bruder von meinem Boss kennenlernen dürfen. Interessant ist, dass dieser Moslem ist. Mein Chef ist jedoch römisch-katholisch. Das liegt daran dass der Vater von meinem Boss wohl Moselm war und eine seiner vier Frauen war seine Mutter und die ist katholisch und hat den Mann auch recht bald wieder verlassen.

Freitags ist dann immer Home-Office Day bei meinem Boss. Er sagt, er arbeitet dann von zu Hause aus. Doch ich würde es eher als „chillen“ deklarieren. Ich habe ein wenig seinen PC anschauen dürfen um zu schauen was er so für eine Software hat und mein Chef hat in der Zeit TV geschaut. Natürlich um sich weiter zu bilden =). War aber voll cool, denn erst kamen seine Enkel (ca. 6,8,10) und dann sein Sohn(15) nach Hause. So habe ich ein wenig mit den „kleinen“ reden können. Alle waren von den Schneebilder fasziniert =). Schließlich haben wir über die WM, Kricket und auch Handball geplaudert.

Doch nun genug von der Arbeit. Unter der Woche war ich bis jetzt leider noch mit Aufgaben für die BA beschäftigt gewesen. Doch das erste Wochenende kam auch schon bald. Ich kam genau richtig, denn es war „Obz Festival of Arts“ angesagt. Das ist wie ein kleines Straßenfest in unserem Stadtteil. Auf einer großen Wiese war eine Zelt-Bühne und wie in Deutschland standen um die Wiese lauter kleine Essensstände. Die Zuschauer zwischen 15 und 55 Jahren saßen zum größten Teil auf der Wiese. Auch hier waren wir nicht die einzigen Deutschen. Nachdem wir das Lied „ich würde nie zum FC Bayern gehen… “ angestimmt haben wurde das Lied von einer anderen, vermutliche deutschen, Gruppe zu Ende gesungen =). Doch leider gehört unser Stadtteil nicht zu den sichersten Orte der Welt und somit wurde viel Kriminalität vorausgesagt. Natürlich haben wir uns von den Meldungen nicht einschüchtern lassen und haben am Freitag in einer Gruppe von circa acht Personen ausgiebig bis in die Nacht gefeiert. Nach einem langem Ausnüchterungsschlaf bin ich am Samstag noch einmal auf das Festgelände gegangen um die ganzen tollen Stände mit den afrikanischen Gegenstände zu bewundern.

Da ich natürlich jeden Tag die Tageszeitung lese, wurde mir leider das bestätigt was viele Vorhergesagt haben und am Freitagnacht auch als Gerücht die Runde gemacht hat: Es gab einen Mord auf dem Festival. Hier könnt ihr wenn ihr wollt den Zeitungsbericht dazu lesen: http://www.iol.co.za/news/crime-courts/murder-rocks-obz-festival-1.981757

Ah wo ich gerade beim Thema Zeitung bin, folgender Artikel war auf der Titelseite der CapeTimes am 09.Dezemer : http://www.kaufi.eu/gallery3/index.php/Kapstadt/artikel-hippi

Da heute Freitag ist, war wieder Home-Office bei meinem Boss angesagt. Jedoch wollte ich heute Mittag ins Reisebüro gehen und durfte aus diesem Grund von zu Hause aus arbeiten. Doch warum Reisebüro?

Landkarte mit TripWenn ich schon mal  in Afrika bin möchte ich natürlich mehr wie nur Kapstadt sehen. Ganz oben auf der Liste ist da natürlich der Krüger National Park. Da ich mir die Victoria Fälle auch nicht entgehen lassen wollte, habe ich einfach einen elf Tage Trip(Victoria FallsChobe NP Okavango Delta Francistown Kurger NPJohannesburg) [Hier geht’s zur Tour: http://africatravelco.com/details.php?tripid=000101] gebucht. Als mein Boss von meinen Plänen erfahren hat meinte er sofort ich solle nicht mit dem Flugzeug von Johannesburg zurück fliegen. Es würde einen sicheren Liege-Zug geben, der braucht zwar 24h aber man sieht die Landschaft. Nach kürzer Überlegung (ca. 3 sec^^) habe ich mich dann auch entschieden den Zug zu nehmen. Somit sind meine zwei Ausflüge nun fix geplant und ich bin viel Geld los 🙁

Zwei Ausflüge? Genau! Das habe ich ja noch gar nicht erzählt. Also vom meiner Agentur aus wurde ein Sylvester Trip geplant. Der beinhaltet eine Rafting Tour auf dem Orange River und endet auf einer riesen Sylvester Party in der Nähe von Namibia. Das witzige an der Party, es ist maximal ein Kleidungsstück erlaubt. Ja da bin ich mal gespannt 😀

Leider habe ich versäumt mich in Deutschland mit einem Reiseführer auszustatten. Hätte ich dies getan wäre ich wahrscheinlich nicht so über die starken Winde verwundert gewesen. Das ist echt total krass. Das Wetter ändert sich hier auf Grund der echt starken Winde binnen weniger Minuten um 180°. Da ich jedoch nicht ohne Reiseführer hier sein kann bringt der Freund einer Mitbewohner mir einen mit. An dieser Stelle vielen Dank Raiko (auch wenn er dies wahrscheinlich nie lesen wird^^).

Da ich morgen vor habe mit dem MiniBus (so eine Art Taxi für 2 bis unbegrenzt viele Personen) nach Kapstadt zu fahren um dort ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen werde ich Euch nun nicht länger Aufhalten und ins Bett gehen.

Viele warme Grüße und viel Glück/Sicherheit bei diesem Deutschlandwetter.

Kaufi

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